Spezialverpackungen, Kartons oder eine Zwischenlagerung - Hamburger Firmen und Speditionen bieten Service an.
Sommer, Sonne und 27 Grad im Schatten. Statt schwimmen im See heißt es, Freunden beim Umzug zu helfen. Deren gemeinsames Haus ist voll mit Kartons - gepackte, ungepackte -, und es herrscht ein ziemliches Chaos.
Das muss nicht so sein, denn eine gute Vorbereitung ist beim Umzug sehr wichtig - und nervenschonend. Dabei helfen zahlreiche Checklisten im Internet. Denn es geht außer um das Packen und Transportieren auch um Dinge wie Ummelden, Post nachsenden oder die rechtzeitige Beschaffung von Kartons. Diese sind bei den Umzugsspediteuren mit 2,50 Euro nicht teurer als im Baumarkt, können für 1,50 Euro gemietet werden und werden nach Gebrauch abgeholt. Ein häufiger Fehler sei es, die Kartons zu voll zu packen. "40 Kilogramm und dann in den vierten Stock, das ist zu schwer", sagt Dieter Buck, Geschäftsführer von Huckepack. Er rät dazu, die Kartons auf eine Waage zu stellen. "Etwa 25 Kilo ist gut." Einer seiner Kunden hatte alle 100 Kartons ausgewogen und beschriftet. "Das ist nicht nötig." Als Faustformel für die Menge an Kartons gilt: 20 Kartons pro Person oder ein Karton pro Quadratmeter Wohnfläche. "Es gibt auch Spezialverpackungen für Matratzen, große Gemälde, Spiegel oder Lampen", sagt Bernhard Storck von der Storck Möbelspedition.
Wichtig ist eine sorgfältige Auswahl des Spediteurs. Ein Kriterium für ein seriöses Unternehmen ist das Känguru als Gütesiegel und die Mitgliedschaft bei der Fachvereinigung Möbelspedition FAMÖ. Diese Unternehmen haben sich auf bestimmte Kriterien verpflichtet und haften auch für Schäden. Seriöse Unternehmen bieten eine ausführliche Beratung und Besichtigung des Umzugsgutes an. Außerdem enthält der Vertrag eine genaue Leistungsbeschreibung. "Dazu gehört das Volumen, was genau abgebaut und aufgebaut wird - wie Lampen oder die Küche - und ob die Kartons selbst gepackt werden", sagt Storck.
Der Spediteur muss auf die Höhe der gesetzlichen Haftung hinweisen. Diese beträgt 620 Euro pro Kubikmeter und deckt den normalen Hausrat bei Schäden oder Unfall ab. Nicht jedoch bei Unfall mit Fahrerflucht. "Dafür ist eine Transportversicherung notwendig", sagt Storck. Diese sei jedoch mehr für Fernumzüge sinnvoll und kostet 3 Euro per 1000 Euro Haftungssumme. Damit ist der Neuwert versichert. In jedem Fall sollte man sich zwei bis drei Angebote von Speditionen einholen, rät Barbara Dakin, Geschäftsführerin von Transport Krumpf. Zeitlich sei dies bei der Kündigung der Wohnung sinnvoll - also etwa zwölf Wochen vor dem Umzug.
"Ein Umzug ist Vertrauenssache", sagt Storck. Deshalb sollte man auch ruhig vorher den Firmensitz besuchen und sich den Fuhrpark ansehen. Das gilt ebenfalls für die Lagerung, die viele Firmen anbieten. "Diese reicht von klimatisierten und beheizten Räumen bis zu wackligen Scheunen."
Gute Lagermöglichkeiten bietet das Unternehmen Secur mit Lagern in der Kieler Straße und der Alsterkrugchaussee an. "Bei uns lagern überwiegend Privatleute ein", sagt Monica Pauly, Filialleiterin in Stellingen. Gründe dafür sind Umzüge in eine kleinere Wohnung, Trennung, Scheidung oder eine Versetzung ins Ausland. In einigen Fällen ist auch der Mietvertrag geplatzt oder die neue Wohnung noch nicht bezugsfertig.
Secur bietet Lagerboxen von einem Quadratmeter für 36 Euro pro Monat bis zu 20 Quadratmeter an. Die Lagerdauer beträgt meistens drei Monate bis zu einem Jahr. Viele Mieter verlängern danach um ein weiteres Jahr. Pauly: "Die Deckenhöhe ist drei Meter und in eine Box von 20 m⊃2; passt eine komplette Vier-Zimmer-Wohnung." Die Lagerboxen sind trocken, klimatisiert und haben eine Dauertemperatur von zwölf bis 18 Grad. Das Lager ist 24 Stunden am Tag videoüberwacht. Die Mieter haben einen Schlüssel und einen Zugangscode. Jede Box ist einzeln alarmgesichert. Die Idee stammt aus den USA. Pauly: "Dort gehört es zum Alltag, eine Lagerbox zu haben. Aber auch bei uns nimmt diese Nutzung zu." Das hänge auch mit der zunehmenden Flexibilität im Berufsleben zusammen.