Die Weltnaturschutzorganisation IUCN schätzt den Bestand der Hainan-Reiher auf weniger als tausend Tiere. Er ist wahrscheinlich die seltenste Reiherart der Welt.

Der Kleine sieht aus wie gerade aus dem Ei gepellt, aber in einigen Monaten wird er ein stattlicher Reiher von einem guten halben Meter Größe sein. Noch dazu mit Seltenheitswert: Er ist ein Hainan-Reiher und damit ein Vertreter einer Art, die vom Aussterben bedroht ist. Der Nestling und offensichtliche Fischliebhaber wurde im Zoo der Stadt Nanning im Süden Chinas künstlich erbrütet und schlüpfte dort am 3. Mai.

Dieser Reiher lebt in Südchina und im Nordosten Vietnams. Seinen Namen hat er von der Inselprovinz Hainan im Südchinesischen Meer. Er ist wahrscheinlich die seltenste Reiherart der Welt, denn viele seiner Lebensräume wurden zerstört.

Die Weltnaturschutzorganisation IUCN schätzt den Bestand auf unter tausend Tiere - genauere Angaben sind schwierig, denn die Reiher brüten nicht in Kolonien, sondern leben weit verstreut in den tropischen und subtropischen Wäldern der ausgedehnten asiatischen Region. Und diese Wälder schwinden, sie werden zur Holzernte und zur Gewinnung von Ackerland gerodet. Außerdem werden die Reiher zum Teil noch gejagt, obwohl sie in China gesetzlich geschützt sind.

Während die Reiher bei Störungen schnell ihre Nester und damit das Gelege verlassen, hat der Zoonachwuchs ein behütetes Leben vor sich, inklusive geregelter Fischmahlzeiten von der Pinzette. Auch in freier Wildbahn fressen die Hainan-Reiher gern Fisch und Shrimps, sie lieben die Nähe zu Flüssen, Wasserreservoiren und sogar Reisfeldern, die in oder in der Nähe von Wäldern liegen.