Hamburg. Wie würde die Welt aussehen, wenn wir in die Zukunft blicken könnten? Und heute schon wüssten, wann wir das Zeitliche segnen werden? Hand aufs Herz: Wollen wir das wirklich wissen?

Das Statistische Bundesamt rechnet uns vor, wie viele Jahre uns noch bleiben: Dass die Deutschen im Schnitt fast vier Monate länger leben. Und dass Männer gegenüber den immer noch 5,6 Jahre länger lebenden Frauen leicht aufholen.

Aber Vorsicht: Die Lebenserwartung ist in jedem Bundesland unterschiedlich. Je nach Wohnort können Sie 3,6 Jahre mehr oder weniger vom Leben haben. Wer heute in Baden-Württemberg (Werbeslogan: "Wir können alles außer Hochdeutsch") auf die Welt kommt, wird so alt wie in keinem anderen Bundesland. Mädchen im Saarland und Jungen in Mecklenburg-Vorpommern haben die geringste Lebenserwartung. Hamburger liegen ziemlich genau im Bundesdurchschnitt - Jungen bei 76,41, Mädchen bei 81,68 Jahren.

Soll man das glauben? Erst vor einer Woche ergab eine Studie der Universität Köln, dass deutsche Jungen 83,3 Jahre und Mädchen sogar 90,4 Jahre alt werden, wenn man Verbesserungen der Lebensverhältnisse und der Medizin berücksichtigt.

Wie gut, dass die Formel "Lebenserwartung gleich Sterbewahrscheinlichkeit" also reine Theorie zu sein scheint, ganz abgesehen von den individuellen Unbekannten in dieser Gleichung. Denn anders als die Statistik befürchten lässt, ist auch mit 80 noch lange nicht Schluss.

Als wahrer Jungbrunnen haben sich Ehepartner mit großem Altersunterschied bewährt: Fragen Sie mal Johannes Heesters (102) und seine 46 Jahre jüngere Simone. Oder den Chinesen Dr. Gong Duruo (105), der dreimal geschieden ist, aber soeben per Heiratsanzeige ein "junges Ding" von 52 Jahren als Frau fürs Leben fand. Ach, ja: Gina Lollobrigida (79) will auch wieder heiraten. Ihr Bräutigam ist erst 45. Schließlich weiß man nie, was das Leben einem noch bringt . . .