Die Tulpen sind nach einer Studie spanischer Wissenschaftler fünf Jahrhunderte früher nach Europa gelangt als angenommen.

Die Tulpen sind nach einer Studie spanischer Wissenschaftler fünf Jahrhunderte früher nach Europa gelangt als angenommen. Die Pflanzen seien bereits im 11. Jahrhundert im Süden der Iberischen Halbinsel kultiviert worden, stellten Jacinto Esteban Hernández Bermejo und Expiración García Sánchez fest. Die Forscher von der Universität Córdoba und dem Institut für Arabische Studien widersprechen damit der Annahme, wonach die Tulpen im 16. Jahrhundert aus dem Osmanischen Reich über Mitteleuropa bis nach Holland gelangten.

Wie sie in der Fachzeitschrift "Economic Botany" (Bd. 63) berichten, entdeckten die Wissenschaftler in botanischen Schriften aus dem 11. und 12. Jahrhundert Hinweise, dass unter der maurischen Herrschaft in Spanien Tulpen als Zierpflanzen genutzt wurden. Aus der Region Andalusien könnten damals Tulpenzwiebeln bis nach Holland gelangt sein.

Dass die Tulpen im 11. Jahrhundert auf die Iberische Halbinsel gelangten, sei ein Verdienst des Agronomen Ibn Bassal aus Toledo, dessen Vater Zwiebeln verkauft hatte. Nach der Vertreibung der Mauren scheinen sie in Spanien in Vergessenheit geraten zu sein. In einem Handbuch des Hofgärtners Gregorio de los Ríos 1604 tauchten Tulpen nicht mehr auf. (dpa)