Weder Einser-Schüler noch Parteigenosse und auch nicht durch Nicaragua getrampt, aber trotzdem ein Stipendium? Das geht. Die Online-Jobbörse...

Weder Einser-Schüler noch Parteigenosse und auch nicht durch Nicaragua getrampt, aber trotzdem ein Stipendium? Das geht. Die Online-Jobbörse absolventa.de vergibt insgesamt 25 000 Euro - und wer das Geld bekommt, entscheiden andere Studenten in einer demokratischen Abstimmung.

"Wir sehen auf unserer Plattform immer wieder Geschichten von Studenten, die förderungswürdig wären, aber durch bestehende Fördermöglichkeiten nicht abgedeckt sind. Wir wollen deswegen etwas anderes machen", erklärt Felix Strüning von absolventa.de das Modell. Wo andere Stipendiaten nach einem Kriterienkatalog durch eine Jury ausgewählt werden, verlassen sich die Berliner auf die Weisheit der Masse. Wer gefördert werden möchte, muss den anderen Studenten in einem ausführlichen Motivationsschreiben darlegen, wie viel Geld er braucht und weshalb er ein würdiger Empfänger ist. Nur bei der Vorauswahl legen Profis Hand an. "Wenn sich einer bewirbt und schreibt, er studiert Soziologie im 30. Semester und hat noch eine Hanfplantage, der fliegt raus." Gedacht sei das Stipendium für Fälle wie den eines Musikstudenten, der in einem Kammerorchester spielt und dessen Geige kaputtgegangen ist.

Abstimmen dürfen alle auf absolventa.de registrierten Nutzer. "Wir garantieren, dass jeder nur einmal wählt", erklärt Strüning. Etwa 1500 Bewerber haben sich bereits registriert, jeden Tag kommen 60 bis 100 neue dazu. Allerdings wird nur ein Bruchteil auch ein Motivationsschreiben einreichen, vermutet Strüning.

Interessenten können sich noch registrieren, bis genug Sponsoren für die Stipendien gefunden sind.

www.absolventa.de/stipendium