Echt witzig: Ältere Semester erschreckten angehende Wirtschaftswissenschaftler mit vorgetäuschter Mathe-Prüfung

Aller Anfang ist schwer. Doch die Schwierigkeiten angehender Wirtschaftswissenschaftler in Hamburg überschreiten jedes Maß. Ein Scherz der älteren Semester hat die Studienanfänger jetzt gewaltig hinters Licht geführt.

Rückblende: Vergangene Woche, morgens um zehn, Beginn der Orientierungswoche. Die aufgeregten Neu-Studenten tuscheln mit ihren Nachbarn im vollbesetzten Audimax, wissen nicht, was sie erwartet. Viele sind neu in der Stadt, wollen möglichst schnell Kontakte knüpfen.

Eine Tutorin tritt nach vorn: "Ich teile jetzt einen Mathe-Test aus, um Ihren Leistungsstand zu prüfen. Die besten 30 Prozent werden für den Bachelor-/Master-Studiengang zugelassen. Die nächsten 40 Prozent dürfen den Diplomstudiengang beginnen, und die schlechtesten 30 Prozent werden rückwirkend exmatrikuliert." Stille im Audimax, verwunderte Mienen.

Der Test wird ausgeteilt. "Trotz Mathe-Leistungskurs verstand ich nichts", sagt Jill Folger (19). "Das waren unlösbare Aufgaben, aber einige im Saal stellten sehr detaillierte Fragen, so daß wir uns ziemlich dumm vorkamen", ergänzt Peter Paul Plambeck (21).

Nach 15 unendlich langen Minuten ist der Spuk vorbei. Ein Student tritt zum Pult, hält das Aufgabenblatt hoch, zerreißt es und sagt: "Das dürft ihr mir jetzt nachmachen." Als schließlich auch die Letzten verstehen, daß der Test nur ein Witz der Älteren war, lockert sich die Stimmung im Saal. Viele lachen und reden wild durcheinander. "So ein ,Schicksal' verbindet", sagt Dimitri Ftits (20). Die "klugen" Zwischenfragen hatten ältere Studenten gestellt, um die Neulinge zu verunsichern.

Gehören solche Scherze wirklich zum Erstsemester-Alltag? Tutorin Nina Ladiges (25), eine der Initiatoren des Nerventests: "Ja, absolut. 2003 erzählten wir, die Immatrikulation sei schiefgelaufen, und alle, die nicht einen bestimmten Zettel ausgefüllt hätten, seien exmatrikuliert worden. Ein anderes Mal sagten wir, die Hälfte der Studenten müsse wegen Platzmangels nach Rostock umziehen."

Und wie reagierten die ohnehin unsicheren Erstsemester? Kathrin Hortian (19): "Ich habe nicht geglaubt, daß der Test Folgen haben würde. Ich fand es echt witzig."