Wenn die vierbeinigen Hausgenossen Probleme machen, ist guter Rat manchmal wichtig. Hier einige Tipps aus der Abendblatt-Telefonaktion.

Zahlreiche Leser haben sich an der Telefonaktion beteiligt und ihre Fragen an die beiden Expertinnen zum Thema Hund und Katze gestellt. Hier eine Auswahl der Antworten:

Die Mischlingshündin aus dem Tierheim ist auf der Straße aufgewachsen und reißt Tiere.

Man muss die Hündin erziehen. Es gibt ein Halsband mit Fernbedienung. Das sprüht dem Tier ein ungefährliches, aber unangenehmes Spray gegen die Schnauze. Im Gegensatz zu Elektrohalsbändern ist dies die schmerzfreie Variante. Der Hund bekommt einen Schreck, wird vom Jagen abgelenkt und macht die Erfahrung, dass Jagen unangenehm ist. Diese Bänder gibt es in größeren Zoohandlungen. Es gibt auch eine Rasselbox, die man hinterherwerfen kann, um die Aufmerksamkeit des Hundes zurückzugewinnen.

Maren Lena Ziemens

Die zwei Katzen meiner Tochter leben seit drei Wochen im Keller. Dürfen die schon ins Freie?

Katzen haben ein sehr gutes Heimfindevermögen. Wenn Sie die Tiere ins Freie lassen, sollten Sie sie morgens wenig füttern. Machen Sie gemeinsam den ersten Ausflug in den Garten. Wenn die Katzen sich weiter entfernen, schütteln Sie den Futter-Karton. Sie müssen ein Lockmittel haben. Machen Sie anfangs kleine Ausflüge.

Imke Krüger

Was macht man mit einem Cocker-Spaniel (4) aus dem Tierheim, damit er nicht an der Leine zieht? Er gehorcht nur schlecht.

Das Tier sollte zur Hundeschule, am besten mit einer Person, die ihm Befehle beibringt. Die Übungen sollten mit Leckerlis belohnt werden. Es ist nötig, dass der Hund die komplette Unterordnung lernt. Je länger der Hund erfährt, dass er Herr im Haus ist, umso größer wird das Problem.

Maren Lena Ziemens

Mein Hund will immer gefüttert werden. Wie kann ich ihm das abgewöhnen?

Stellen Sie dem Hund wie gewohnt Futter hin. Wenn er nicht frisst, nehmen Sie das Futter nach zehn Minuten weg. Schließlich haben auch wir Menschen manchmal keinen Appetit. Das geht aber nur, solange das Tier normales Gewicht hat. Sonst muss ein Tierarzt helfen.

Maren Lena Ziemens

Mein Katzenmädchen (3) wird aggressiv bei Lärm. Ich habe dann Angst vor dem Tier.

Schildern Sie dem Tierarzt die Situation. Die Katze muss entspannter reagieren. Medikamente werden hier helfen. Das Tier hat offenbar Angst. Sie sollten die Katze in einer solchen Situation nicht anfassen, nicht ansprechen, bloß nicht bedrängen. Versuchen Sie, deutlich Ruhe auszustrahlen, die Katze beobachtet Sie. So gewinnt das Tier wieder Vertrauen.

Imke Krüger

Die Katze ist verschwunden, was kann ich tun?

In den ersten zwei Wochen kann man noch etwas tun, dann kaum noch. Wichtig ist es, bei Polizei und Tierheimen nachzufragen. Auch der Postbote kennt sich im Revier meist gut aus. Hilfreich ist es, Zettel beim Bäcker oder dem Zeitungskiosk, aufzuhängen. Manchmal werden Katzen versehentlich eingesperrt, etwa in der Garage.

Imke Krüger

Wo kann ich meine Katze unterbringen, wenn ich im Urlaub bin?

Bewährt haben sich Catsitter, die zweimal am Tag die Katze in ihrer vertrauten Umgebung besuchen und füttern. Sprechen Sie Kollegen, Freunde und Nachbarn an, ob sie dies übernehmen. Wo sich fitte Senioren treffen, könnte man nachfragen, ob nicht ein ehemaliger Katzenbesitzer ein Halter auf Zeit sein möchte.

Imke Krüger

Mein Hund hat ein Problem mit Kindern. Ich muss ihn ständig anleinen und mich dann an einem Baum festhalten.

Der Hund sollte Unterordnungsübungen wie "Sitz!", "Platz!", "Komm!", "Bleib!" lernen. Diese müssen immer wieder geübt werden. Ziehspielchen sollten unterbleiben, so merkt der Hund, dass er stärker ist. Wichtig ist, die Rangordnung herzustellen. Das heißt, zuerst durch die Tür gehen. Gegenüber Kindern kann man das Tier desensibilisieren. Vielleicht können Nachbarskinder das Tier füttern, später vielleicht mit ihm spielen.

Maren Lena Ziemens

Die Katze geht nicht auf die Katzentoilette, sondern macht ihr Geschäft auf dem Sofa.

Zunächst sollte die Katzentoilette, wenn sie schon älter ist, ausgetauscht werden. Sie darf nicht mit scharfen Reinigern behandelt werden. Am besten nehmen Sie regelmäßig warmes Wasser. Die Toilette soll nicht riechen. Dann ist es wichtig, die Katzentoilette dort zu platzieren, wo die Katze bevorzugt ihr Geschäft macht.

Imke Krüger

Mein Hund wird aggressiv, wenn fremde Rüden in der Nähe sind.

Sollte es nicht zu gefährlich sein, dürfen die Tiere sich ohne Leine auseinandersetzen (vorausgesetzt, es gilt kein Leinenzwang). Dabei sollten sich die Besitzer aber nicht unterhalten oder einmischen. Besser ist es, die Tiere zu ignorieren. Haben sie kein Publikum, verlieren sie die Lust am Raufen. Zeigt der Hund jedoch extreme Anzeichen von Aggression und unterwirft sich nie, ist es ratsam, mittels einer hormonellen Kastration abzuklären, ob eine chirurgische Kastration Erfolg verspricht.

Maren Lena Ziemens

Was kann ich tun, damit meine Katze keine Vögel jagt?

70 Prozent der jungen Vögel sterben durch Hunger, Parasiten und Krankheiten. Unter diesen Tieren holt sich die Katze in der Regel ihre Beute. Der Mensch engt den Lebensraum der Vögel auch ein, weil er ihnen weder Nist- noch Nahrungsangebot lässt. Sichern Sie Bäume mit Schutzringen, die verhindern, dass die Katze hinaufklettert. Es gibt sie im Gartenfachgeschäft.

Imke Krüger

Wie verhindern wir, dass die Katze das Auto unseres Nachbarn zerkratzt?

Steht das Auto unter Dach, etwa in einem Carport, könnte man es durch ein Netz schützen. Sonst hilft eine Malerplane (im Baumarkt). Sie sollte von oben möglichst feucht sein. Das mögen Katzen nicht, und so verlieren sie schnell die Lust, sich auf dem Auto zu wärmen.

Der Dackel wird immer nur aggressiv, wenn Herrchen und Frauchen mit ihm spazieren gehen. Mit Frauchen allein passiert das nicht.

Vielleicht empfindet sich der Hund als Zweiter in der Rangordnung, über dem Mann. Dieser sollte mit dem Hund unbedingt Rangordnungsübungen machen.

Maren Lena Ziemens

Der Münsterländer, acht Monate alt, soll zur Jagd ausgebildet werden. Immer wenn die Familie (drei Kinder) mit ihm ausgeht, wird der Hund zum Nervenbündel.

Der Hund versucht, die Familie, also das Rudel, zu schützen. Wenn alle herumlaufen, verliert er den Überblick und wird nervös. Er fühlt sich als Rudelführer. Er muss Rangordnungsübungen auch mit den anderen Familienmitgliedern machen. So wird dem Tier die Last genommen, für alle sorgen zu müssen.

Maren Lena Ziemens