Elefanten lassen mit extrem tiefen, für den Menschen nicht hörbaren Tönen den Boden vibrieren und warnen sich so über größere Entfernungen hinweg vor Gefahren. Die Tiere reagierten aber nur auf Signale ihnen bekannter Artgenossen. Nachrichten fremder Dickhäuter würden meist ignoriert. Diese Studie der Forscher um Caitlin O'Connell-Rodwell von der Stanford University in Palo Alto (US-Staat Kalifornien) soll demnächst im "Journal of the Acoustical Society of America" erscheinen, berichtet das Journal "Science".

Erzeugt wird der sogenannte Infraschall von den grauen Riesen demnach mit dem Rüssel, der dafür knapp über den Boden gehalten wird.

Die Wissenschaftler hatten bei Afrikanischen Elefanten in Namibia und Kenia beobachtet, dass die Tiere auf ihren Wanderungen mitunter stoppten und ihre Rüssel auf den Boden pressten.

Oft seien kurz darauf weitere Dickhäuter zu der Gruppe gestoßen. Wahrgenommen würden die Schwingungen wahrscheinlich über spezielle Sinneszellen an den Füßen und im Rüssel, vermuten die Forscher. Die Signale würden von den Tieren auch in etlichen Kilometern Entfernung noch erkannt. Die Wissenschaftler nahmen nach ihren Beobachtungen einige Alarmsignale auf, die von den Tieren bei Begegnungen mit Löwen verbreitet wurden.

Diese Töne spielten sie zu seismischen Wellen umgewandelt in der Nähe einer benachbarten Dickhäuter-Gruppe ab. Die Tiere seien erstarrt, hätten sich schützend aneinander gedrückt und seien schließlich rasch weitergezogen, heißt es in dem Bericht der Forscher.

Auf Alarmsignale ihnen nicht bekannter Artgenossen hätten sie dagegen kaum reagiert. Wahrscheinlich schützten sich die Tiere so davor, auf erlogene Scheinwarnungen hereinzufallen und unnötig Energie für die Flucht zu verschwenden.

Dass Elefanten über sehr tiefe, für den Menschen nicht hörbare Infraschall-Töne kommunizieren, war bereits zuvor bekannt. Nun wurde erstmals gezeigt, dass solche Signale andere Tiere auch als Bodenschwingungen erreichen.

Dies kann sinnvoll sein, wenn der Schall nicht weit reicht, beispielsweise in Gebieten mit dichtem Gehölz.