Studie: Forscher wiesen nach: Ähnlichkeiten zwischen Hund und Besitzer sind kein Zufall.

Hunde sehen oft aus wie Herrchen oder Frauchen. Diese Beobachtung hat fast jeder schon einmal gemacht. Für reinrassige Hunde konnten US-Psychologen die These jetzt bestätigen: Ihre Studie wies tatsächliche Ähnlichkeiten nach. Allerdings gelte dies nur für Rassehunde, nicht für Mischlinge, meinen die Wissenschaftler. Daraus schließen sie, dass die Ähnlichkeit sich nicht in der Zeit des Zusammenlebens entwickle, sondern vom Menschen - ob bewusst oder unbewusst - beim Kauf des Hundes entschieden wird.

"Es scheint, dass Menschen ein Geschöpf wollen, das so ist wie sie", erklären die Psychologen Nicholas Christenfeld und Michael M. Roy von der University of California in San Diego. Beim Aussuchen eines Hundes, so die Forscher, "suchen die Menschen auf gewisse Art einen, der ihnen ähnelt, und wenn sie einen Rassehund wählen, bekommen sie genau, was sie wollen."

Das Team hatte in einem Hundepark wahllos 45 Hunde und ihre Besitzer ausgewählt und fotografiert, jeweils Hund und Herrchen vor unterschiedlichem Hintergrund, um eine mögliche Zuordnung zu vermeiden. Dann baten sie 28 Testpersonen, aus Fotos in Dreiergruppen (ein Mensch, sein Hund und irgendeinen anderen Hund) die bestpassenden Paare zuzuordnen.

Als ähnlich galten Paarungen, wenn mindestens die Hälfte der Testpersonen die richtige Zuordnung getroffen hatte, berichtet das Team in der Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift "Psychological Science". Dabei zeigten Rassehunde und ihre Besitzer deutliche Ähnlichkeiten, so die Forscher, wobei die Art der Ähnlichkeit bislang ungeklärt blieb. Allerdings ging es nicht um oberflächliche Gemeinsamkeiten, etwa wie "kleiner Mensch und kleiner Hund" oder "lockiger Hund und lockiger Besitzer", die Ähnlichkeiten seien subtiler, ohne dass die Testpersonen sie genau beschreiben konnten.

Das Ergebnis zeigt aber immerhin, betonen die Psychologen, dass die Ähnlichkeit sich nicht mit der Zeit entwickelt, denn sonst würde dies auch für Mischlingshunde gelten. Eine Ähnlichkeitsentwicklung wird allerdings langjährigen menschlichen Partnern nachgesagt, die über die Jahre hinweg ihre Mimik angleichen und ähnliche Gesichtszüge entwickeln. Bei den Hunden muss die Ähnlichkeit schon beim Kauf als Jungtier gewählt werden, so die Forscher. Denn wer einen Rassehund kauft, weiß, wie dieser als ausgewachsenes Tier aussehen wird und kann seine Vorlieben einbringen. Bei Mischlingshunden steht das spätere Aussehen oft in den Sternen.

Die Sprecherin des amerikanischen Hundezuchtverbands, Gail Miller, zweifelt nicht an der Richtigkeit der Studie der Psychologen. Sie selbst hält sich Bearded Collies, die sie als gesellig und lebhaft beschreibt: "Ich bin genau wie sie, sehr kontaktfreudig, lustig und aktiv."