Berlin.

    Paare mit oder ohne Trauschein wiegen mehr als Singles. Aber anders als bisher oft vermutet, führt nicht die Hochzeit, sondern das Zusammenziehen zur Gewichtszunahme. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, der Universitäten Mannheim und Leipzig sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Diese wurde im Journal „Health Psychology“ veröffentlicht.

    Die Forscher werteten Daten von 20.000 Menschen im Alter von 19 bis 100 Jahren über einen Zeitraum von 16 Jahren aus. Nach dem Zusammenziehen, so die Erkenntnis, nahmen Paare etwa doppelt so viel zu, wie Paare in den ersten vier Ehejahren. „Eine Änderung des Beziehungsstatus bedeutet oft auch eine Änderung der alltäglichen Essgewohnheiten. In Gesellschaft isst man in der Regel mehr“, sagt Ralph Hertwig, Co-Autor der Studie. Trennen sich Paare, so sinke das Körpergewicht bei Frauen und Männern meist weitestgehend wieder auf den Wert vor dem Zusammenziehen. Das entspricht der Vorhersage der sogenannten Heiratsmarkthypothese, wonach Menschen auf Partnersuche sich um ein niedrigeres Körpergewicht bemühen.