Köln.

    Der in der westlichen Welt verbreitete Ekel vor Insekten als Lebensmittel lässt sich offenbar mit der richtigen Taktik überwinden. Darauf lässt eine Studie schließen, an der unter anderem die Universitäten Zürich und Köln beteiligt waren und die jetzt im Fachjournal „Frontiers in Nutrition“ erschienen ist.

    Die Wissenschaftler rekrutierten in der Kölner Innenstadt insgesamt 180 Probanden, die in mehrere Gruppen aufgeteilt wurden. Einige erhielten Broschüren mit Informationen über den gesundheitlichen und ökologischen Mehrwert der Krabbler. Mehlwürmer enthalten etwa vergleichbar viele ungesättigte Fettsäuren wie manche Fischarten und sind reich an Nährstoffen wie Eisen, Magnesium oder Zink, beanspruchen die Umwelt aber deutlich weniger als Schwein oder Kuh. Gründe, aus denen Institutionen wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Insekten auf den Speisekarten des Westens etablieren wollen.

    Die anderen Probanden erhielten Infoblätter, die Insekten als besonders knusprig-nussig, exotisch oder angesagt priesen. Als den Studienteilnehmern anschließend von einem Sternekoch zubereitete in Schokolade gehüllte Mehlwürmer in Trüffelform gereicht wurden, griffen vor allem diejenigen zu, denen die Snacks als trendy schmackhaft gemacht wurden – 76,2 Prozent. In der Gruppe mit den Gesundheits- und Umweltinformationen kosteten nur 61,3 Prozent. Die Trend-Gruppe habe höhere Erwartungen an den Geschmack gehabt, weil ihre Sinne angesprochen wurden, so die Autoren. Basierend auf ihren Ergebnissen raten sie Organisationen wie der FAO nun, Speise-Insekten auf diesem Weg einen besseren Ruf zu verschaffen.