Berlin.

    Mitten in der Hauptstadt Berlin jubeln Tausende Menschen. Viele schwenken Deutschland-Flaggen. Fotos zeigen diesen besonderen Moment am 3. Oktober 1990. Doch was haben die Leute damals gefeiert? Und warum ist der Tag noch heute wichtig?

    Die Menschen damals freuten sich, weil Deutschland wieder zu einem Land vereinigt wurde. Zuvor nämlich war es lange Zeit ein geteiltes Land. Es gab zwei Staaten: die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die Deutsche Demokratische Republik im Osten. Abgekürzt hießen sie BRD und DDR.

    Die beiden Länder trennten Mauern und Zäune. Manche Familien, deren Verwandtschaft auf der anderen Seite lebte, sahen sich jahrelang nicht. Im Jahr 1989 aber demonstrierten plötzlich Zehntausende Menschen in der DDR dagegen, dass sie nicht dorthin reisen konnten, wohin sie wollten. Und sie hatten Erfolg: Innerhalb weniger Wochen verlor die DDR-Regierung ihre Macht. Auch die hohe Mauer, die viele Jahre die Ostteile Berlins vom Westen trennte, fiel innerhalb einer Nacht – am 9. November 1989.

    So war es möglich, dass Politiker aus der DDR und der Bundesrepublik über eine Wiedervereinigung verhandeln konnten. Das Ergebnis: Am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wieder ein Land. Und seitdem ist der 3. Oktober jedes Jahr ein gesetzlicher Feiertag. Immer richtet eines der 16 Bundesländer eine große Feier aus. Diesmal ist die Hauptstadt Berlin dran. Mitten in der Stadt gibt es ein „Band der Einheit“ aus 11.000 Ortsschildern. Hier findet jeder seinen Ort, aus dem er kommt.