Berlin.

    In Europa sind in diesem Jahr bereits 115 Menschen am West-Nil-Fieber gestorben. Das sind nach Angaben des EU-Gesundheitszentrums ECDC 25 registrierte Fälle mehr als in der Vorwoche. Das Virus wird durch Mücken übertragen und grassiert derzeit innerhalb der EU vor allem in Südeuropa. Nur etwa jeder 150. Infizierte erkrankt nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts schwer, etwa mit Hirnhautentzündung. In der Regel seien das ältere Menschen mit Vorerkrankungen. In seltenen Fällen ist die Krankheit tödlich, dennoch sterben in Südeuropa derzeit zahlreiche Menschen daran. Besonders viele Todesfälle registrierte in diesem Jahr Italien (35), gefolgt von Serbien (29) und Rumänien (25). Das griechische Gesundheitsministerium berichtet von 28 Toten.

    Das Virus befällt vorwiegend Vögel, kann aber auch Pferde infizieren. Ende August war der Erreger erstmals in Deutschland nachgewiesen worden – bei einem Bartkauz, der im Zoo von Halle gestorben war. Inzwischen ist das Virus bei insgesamt fünf Vögeln in Deutschland entdeckt worden – auch in Bayern und Sachsen. Eine Übertragung auf Menschen ist in Deutschland bislang nicht bekannt.