Leipzig.

    Obwohl Depressionen zu den häufigsten psychischen Leiden weltweit gehören, ist noch immer unklar, wodurch sie verursacht werden. Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig hat nun gezeigt, dass bei Betroffenen der Hypothalamus, ein wichtiger Teil des Zwischenhirns, vergrößert ist. Das könnte erklären, warum viele Betroffene einen erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol haben und sich dauerhaft angespannt fühlen, teilt das Institut mit.

    Noch sei nicht genau bekannt, welche Rolle der größere Hypothalamus innerhalb der Depression spiele, möglicherweise aber fungiere er als übergeordnete Steuereinheit des Stresssystems. Untersucht hatten die Leipziger Wissenschaftler das Hirn von 84 Probanden mithilfe der hochaufgelösten 7-Tesla-Magnetresonanztomographie. Forscher glauben, dass eine Kombination aus Veranlagung und Stressfaktoren aus dem Umfeld die Krankheit auslöst. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren 2015 rund 322 Millionen Menschen weltweit von Depressionen betroffen.