Hamburg.

    Ein Mann starrt beim Gehen auf sein Handy und läuft gegen einen Pfahl. Eine Frau ist so sehr mit ihrem Smartphone beschäftigt, dass sie aus Versehen ins Wasser stürzt. Internet-Videos wie diese sind lustig anzusehen. Doch das Thema ist ernst.

    „Es passieren immer wieder schwere Unfälle, weil Menschen abgelenkt sind“, sagt der Verkehrsexperte Andreas Hölzel. Und zwar nicht nur wegen eines Smartphones. Abgelenkt ist man zum Beispiel auch, wenn man beim Fahren zur Wasserflasche greift.

    Um auf das Thema aufmerksam zu machen, gab es gestern in ganz Deutschland, auch in Hamburg, eine große Aktion: Tausende Polizisten kontrollierten Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger.

    Ablenkung ist für andere gefährlich und für einen selbst, sagt Andreas Hölzel. „Auf dem Fahrrad fahren und aufs Handy schauen und vielleicht sogar etwas tippen, das geht gar nicht.“

    Auch Kopfhörer sind problematisch. „Sprachnachrichten von Freunden hören oder Musik lenkt ab und raubt die Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr“, sagt der Experte. So könnte man zum Beispiel das Klingeln eines Radfahrers überhören. Wozu Ablenkung führen kann, wurde bei verschiedenen Aktionen gezeigt.

    Etwa im Landkreis Rotenburg im Bundesland Niedersachsen, wo es Trainings für Schüler gab. Dabei sahen diese auf einem Bildschirm Situationen für Radfahrer. Die Schüler sollten versuchen, richtig zu reagieren, während sie etwas mit dem Handy machten.

    Beides gleichzeitig schafften die Schüler nicht so gut, sagt Heiner van der Werp von der Polizei dort. Ein Beispiel: Ein geparktes Auto hat den Blinker gesetzt und will gleich losfahren. „Wenn man sein Handy in der Hand hat und darauf tippt, dann entgeht einem das.“