Reading. Über die Insekten gelangt es auch in die Nahrungskettevon Landlebewesen

    Mikroplastik kann über Mücken offenbar auch in Vögel, Fledermäuse und Spinnen gelangen. Winzige Kunststoffstückchen, die Mücken als Larven im Wasser geschluckt haben, seien auch noch in erwachsenen, fliegenden Insekten zu finden, schreiben Forscher von der britischen University of Reading in den „Biology Letters“ der Royal Society. Über die Nahrungskette könne es sich so weiterverbreiten.

    Das Team untersuchte an der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens), wie kleine Kunststoffkügelchen über die verschiedenen Lebensstadien hinweg im Körper bleiben. Sie prüften verschiedene Kugelgrößen, beginnend mit zwei Mikrometern (Tausendstel Millimeter).

    Nachdem die Mücken im dritten Larvenstadium Wasser mit 80.000 Kügelchen pro Milliliter zu sich genommen hatten, fanden die Forscher im vierten Larvenstadium jeweils etwa 3000 winzige Kugeln. Im Puppenstadium waren es noch etwas über 1000 Kügelchen, die erwachsenen Mücken wiesen jeweils noch etwa 40 Stücke Mikroplastik auf. Die Größe war dabei entscheidend. Je größer die Stückchen, umso weniger wurden aufgenommen und umso weniger fanden sich in den erwachsenen Tieren.

    Die Forscher verwendeten fluoreszierende Kügelchen, die unter dem Mikroskop gut zu erkennen sind. Auf diese Weise stellten sie fest, dass Mikroplastik vor allem in den Malpighischen Gefäßen überdauert – Ausscheidungsorgane bei Insekten, die am ehesten mit den Nieren vergleichbar sind. Im Gegensatz zum Darm bleiben sie beim Wechsel der Lebensstadien fast unverändert. Die Forscher gehen davon aus, dass ihre Ergebnisse auf andere Insekten übertragbar sind. Es sei der erste Nachweis dafür, dass Mikroplastik aus Gewässern über Fluginsekten in die Nahrungskette von Landlebewesen gelangen kann.