Berlin.

    Manche Spinnen können fliegen, obwohl sie keine Flügel haben! Wie sie das genau machen, blieb lange ein Rätsel. Nun hat ein Forscher mehr über den Flug der Spinnen herausgefunden. Und ihn gefilmt.

    In einem Video im Internet kann man das beobachten: Eine kleine Spinne sucht sich einen höher gelegenen Aussichtspunkt und klettert hinauf. Dann hebt sie ein Vorderbein und fühlt so die Windrichtung. Schließlich spinnt sie aus ihrem Körper einige Fäden. Die funktionieren für die Spinne wie eine Art Gleitschirm: Sie stellt sich in den Wind und lässt sich davontreiben. Fort ist sie!

    „Wir nennen das Fadensegelflug“, erklärt Moonsung Cho. Der Forscher aus Südkorea arbeitet derzeit in Berlin. Moonsung Cho lässt eine seiner winzigen Spinnen auf der Hand krabbeln. Rasch bewegt sie sich auf die Tastatur eines Laptops zu, dann klettert sie die Kante des Bildschirms hoch. Schließlich seilt sich die Spinne am Faden wieder auf Moonsung Chos Zeigefinger ab.

    „Die Spinnen nutzen diese Technik, wenn sie schnell eine weite Strecke zurücklegen wollen“, sagt der Fachmann. Zum Beispiel, wenn es an einem Ort kein Futter gibt oder Fressfeinde sie bedrohen. „An ihren Spinnfäden kann sich so ein Tierchen dann viele Kilometer hoch und weit durch die Luft tragen lassen.“

    Wie sie das genau machen, erforscht Herr Cho in einem Windkanal, das ist eine Art riesiger Föhn. Davor lässt er seine Spinnen fliegen. Eines seiner Forschungsergebnisse: Größere Spinnen brauchen bis zu 60 Fäden zum Abheben, kleinere Spinnen viel weniger.