Berlin. Jährlich 10.000 betroffene Babys. Bundesregierung will Prävention verstärken

    Wer in der Schwangerschaft Alkohol trinkt, kann sein Baby schwer schädigen. Weil schon kleine Mengen über die Nabelschnur zum Kind gelangen, sollte Alkohol für Schwangere absolut tabu sein, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ist der Babybauch erst mal für jeden sichtbar, bietet kaum jemand einer werdenden Mutter ein Glas Wein an. Bis dahin vergehen aber oft etliche Wochen, in denen Frauen die Schwangerschaft noch für sich behalten möchten. Doch auch dann gilt es, den Alkohol konsequent abzulehnen.

    Nun will auch die Bundesregierung die Aufklärung über die Gefahren von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verstärken. „Die Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) sind eine der häufigsten bereits bei der Geburt vorliegenden Behinderungen in Deutschland und vollkommen vermeidbar“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin. Ein vom Bund gefördertes Präventionsprojekt für Schüler mit dem Titel „Schwanger? Dein Kind trinkt mit!“ wurde zwischen 2015 bis März 2018 von der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung entwickelt und erprobt. „Die Projektergebnisse zeigen, dass Prävention gut in der Schule ansetzen kann“, sagte Spahn. Das Aufklärungsprogramm soll jetzt in den Klassen vier bis 13 angeboten werden. Information zum Thema bietet auch der Verein FASD Deutschland unter: www.fasd-deutschland.de.

    Schätzungen zufolge kommen in Deutschland jährlich etwa 10.000 Babys mit alkoholbedingten Schädigungen zur Welt. Auf ihr Schicksal macht der Tag des alkoholgeschädigten Kindes an diesem Sonntag aufmerksam. Das Wissen um die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft hat zwar zugenommen. Dennoch glauben immer noch viele, dass ein Glas ab und an nicht schade. „Es ist gut, bereits Kindern und Teenagern zu vermitteln, wie dramatisch die Folgen für das Ungeborene sind“, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler.