Bremerhaven.

    Der Schiffsverkehr profitiert vom Klimawandel in der Arktis. Im August 2008 waren dort die Nordost- und Nordwestpassage erstmals gleichzeitig eisfrei. Seitdem hätten sich die Zeiten im Sommer verlängert, wo die beiden Strecken für Schiffe ohne Unterstützung von Eisbrechern befahrbar seien, sagte der Meereis-Experte Christian Haas vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung.

    „Alle sind sich einig, dass die Arktis in den nächsten 30 bis 50 Jahren eisfrei sein wird“, sagte Haas. Das werde zu einem Anstieg der Schifffahrt führen. Biologen fürchten deshalb um die einmalige Tierwelt und fordern Umweltvorschriften für die Schifffahrt. Im Gegensatz zur Antarktis gebe es diese für die Nordost- und die Nordwestpassage in der Arktis nicht, sagt Christian Bussau von der Umweltorganisation Greenpeace. Als eisfrei bezeichnen Forscher die Arktis, wenn die Eisbedeckung im Sommer unter eine Million Quadratkilometer sinkt. Beim bisherigen Minusrekord im Jahr 2012 lag sie bei 3,6 Millionen Quadratkilometern. In diesem Jahr erwarten Haas und seine Kollegen, dass 4,5 Millionen Quadratkilometer der Arktis mit Meereis bedeckt sind.