Zürich.

    Der Hitzesommer hat den Alpengletschern stark zugesetzt. „Es gibt schon Anzeichen, dass der Sommer sehr schmelzintensiv war“, sagte der Schweizer Glaziologe Andreas Bauder. „Viele Gletscher sind in den vergangenen Monaten bereits komplett ausgeapert.“ Das bedeutet, dass der Winterschnee auf der gesamten Gletscherfläche wegtaute.

    Das sei doppelt problematisch: Zum einen reflektiert der hellere Winterschnee die Sonne besser und schützt die darunter liegenden dunkleren Eisschichten vor Sonneneinstrahlung, erklärte Bauder. Zum anderen ist Winterschnee nötig, damit die Gletscher Rücklagen bilden können. Winterschnee, der den Sommer überdauert, wird über Jahre kompakter und schließlich zu Gletschereis. Genaue Zahlen zur Situation gibt es noch nicht. Gemessen wird erst im September, die Resultate kommen im Oktober.

    Die meisten Alpengletscher gehen seit Jahren zurück. Nicht alle würden gleich auf die klimatischen Bedingungen reagieren. Im vergangenen Jahr allerdings verloren praktisch alle der rund 100 in der Schweiz vermessenen Gletscherzungen an Länge.