Berlin. Haftstoffe nach tierischen Vorbildern sind für dieMikro-Robotik interessant

    Geckos und Käfer sind dafür bekannt: Dank besonderer Haftelemente an ihren Füßen können sie mühelos an Decken und Wänden laufen, ohne ins Rutschen zu kommen. Biologische Funktionen wie diese versucht die Wissenschaft der Bionik für technische Anwendungen und künstliche Materialien nachzubilden.

    Einem Forschungsteam ist es jetzt so gelungen, die Haftwirkung eines Silikonmaterials deutlich zu erhöhen, wie die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mitteilt. Dazu kombinierten die Forscher zwei Methoden: Zunächst strukturierten sie die Oberfläche nach dem Vorbild von Käferfüßen. Anschließend behandelten sie das Silikonmaterial mit Plasma. Außerdem fanden sie heraus, dass sich die Haftung des strukturierten Materials stark ändert, wenn es gekrümmt wird. Ihre Ergebnisse, die im Fachblatt „Advanced Materials“ erschienen, könnten etwa für die Entwicklung winziger Roboter und Greifvorrichtungen interessant sein. Nach dem „Gecko-Prinzip“ entstanden sei bereits ein stark haftendes Klebeband.

    „Tiere und Pflanzen bieten uns einen großen Erfahrungsschatz an zum Teil unglaublichen Eigenschaften. Die Mechanismen dahinter wollen wir auf künstliche Materialien übertragen, um ihr Verhalten gezielt kontrollieren zu können“, schreibt der Kieler Zoologe Stanislav Gorb.