Berlin.

    Bei einer wachsenden Zahl von Krankenhauspatienten in Deutschland werden Keime mit Resistenzen gegen Reserve-Antibiotika nachgewiesen. Das geht aus Daten des Nationalen Referenzzentrums für gramnegative Krankenhauserreger (NRZ) der Ruhr-Universität Bochum hervor, die das Robert Koch-Institut veröffentlicht hat.

    Daten von Patienten mit Verdacht auf Antibiotikaresistenzen zeigen: Im Jahr 2017 fanden sich in fast jeder dritten Probe Enzyme, die von Bakterien produziert werden und Resistenzen unter anderem gegen Reserve-Antibiotika aus der Gruppe der Carbapeneme verursachen. Insgesamt waren es 2533 solcher Fälle (2016: 2262). Bei betroffenen Patienten fallen damit die meisten sehr gut wirksamen Antibiotika aus. Ärzte müssten auf die „Reserve der Reserve“ zurückgreifen, sagte NRZ-Biologe Niels Pfennigwerth. Diese Medikamente hätten oft Nachteile, etwa bezüglich der Nebenwirkungen. Der NRZ-Bericht basiert auf gut 8000 Proben (2016: rund 7400), die 355 Labors in Deutschland 2017 an das NRZ schickten. Solche Abklärungen gibt es in der Regel dann, wenn bei einem Patienten mehrere Antibiotika nicht wirken.