Pseudoverlage Auch Hamburger Wissenschaftler haben den Medienberichten zufolge offenbar bei scheinwissenschaftlichen Zeitschriften Arbeiten veröffentlicht. „Uns wurden acht Fälle genannt“, sagte Merel Neuheuser , Presse-Referentin im Präsidialbereich der Universität Hamburg, die mit 4809 wissenschaftlichen Mitarbeitern und rund 42.000 Studenten eine der größten Hochschulen Norddeutschlands ist. Zurzeit überprüfe die Universität aber noch, ob die genannten Wissenschaftler zum Zeitpunkt der Veröffentlichung überhaupt bei der Hamburger Hochschule angestellt waren. Zudem werde nun ein unabhängiges Gremium die Fälle prüfen. Die Frage sei, ob die Arbeiten tatsächlich wissentlich bei solchen Verlagen eingereicht worden seien – oder im guten Glauben, dass sie dort wirklich geprüft werden.

    In sechs Fällen sollen nach einem NDR-Bericht auch Wissenschaftler des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) die Angebote solcher Pseudoverlage genutzt haben. Diesen sechs Fällen stünden jedoch insgesamt 15.000 Publikationen gegenüber.

    In der Wissenschaftsbehörde macht man unterdessen darauf aufmerksam, dass es keine übergeordneten staatlichen Kontrollen solcher Publikationen gebe. „Wir gehen aber davon aus, dass es sich hierbei um Einzelfälle handelt und die Hamburger Hochschulen durchweg nach geltenden, wissenschaftlichen Standards publizieren“, sagte Behördensprecherin Julia Offen.