Cambridge.

    Die Idee klang ungewöhnlich, aber irgendwie plausibel: Mit Millionen ins Wasser gekippten „Schattenbällen“ wollten Experten im Jahr 2015 die Verdunstung in einem großen Wasserspeicher in Los Angeles bremsen. So sollte der anhaltenden Dürre etwas entgegengesetzt werden. Doch die vermeintlich schnelle technologische Lösung überzeugt Experten des Massachusetts Institute of Technology nicht: Die Herstellung der Plastikbälle habe mehr Wasser verbraucht, als diese während der Dürre zurückgehalten haben, berichten die Forscher im Fachblatt „Nature Communication“.

    Insgesamt entließen die Kalifornier während der Dürre im Jahr 2015 rund 96 Millionen der schwarzen hohlen Bälle von der Größe eines Apfels in das Sylmar-Wasserreservoir in Los Angeles. Die Verdunstung scheinen die auf der Oberfläche schwimmenden Bälle tatsächlich gebremst zu haben: Behörden schätzten die Einsparung auf jährlich bis zu 1,15 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Forscher errechneten aber: Lohnen würde sich der Produktionsaufwand erst, wenn die Bälle noch längere Zeit im Wasser verbleiben.