Washington. Damit schart der Planetenriese die meisten Himmelskörper um sich – es sind 79

    US-Forscher haben zwölf neue Monde am Planeten Jupiter entdeckt. Das bringe die Gesamtzahl der bekannten Monde des Jupiters auf 79, teilten die Wissenschaftler um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science am Dienstag mit. Der Jupiter habe mehr Monde als jeder andere Planet in unserem Sonnensystem.

    Die Wissenschaftler waren mit einem Teleskop in Chile eigentlich auf der Suche nach einem möglichen großen Planeten in den äußersten Weiten des Sonnensystems, als sie dann im Frühjahr 2017 erstmals auf die Monde stießen. „Jupiter war zufällig in der Nähe der Gegend am Himmel, wo wir gesucht haben“, sagte Wissenschaftler Scott Sheppard. „Also konnten wir dank eines glücklichen Zufalls gleichzeitig nach neuen Jupiter-Monden und nach Planeten am Rande unseres Sonnensystems suchen.“

    Elf der neu entdeckten Monde mit Durchmessern zwischen einem und drei Kilometern seien den bislang bekannten Monden relativ ähnlich, hieß es. Neun sind Teil eines etwas weiter vom Jupiter entfernten Mond-Schwarms, der den Planeten etwa alle zwei Jahre einmal umkreist. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Schwarm einst aus drei größeren Objekten bestand, die dann auseinanderbrachen – möglicherweise nach Zusammenstößen mit anderen Objekten. Zwei der neu entdeckten Monde sind Teil einer Gruppe, die näher am Jupiter dran ist und in der gleichen Richtung wie der Planet kreist. Auch diese Monde waren wohl einst Teil eines größeren Objekts.

    Der zwölfte Mond ist ein Sonderling: Etwas weiter weg vom Jupiter als die zwei neu entdeckten Monde und mit weniger als einem Kilometer Durchmesser ist er wohl der kleinste bislang bekannte Mond des Jupiter. Der Himmelskörper umrundet seinen Planeten alle anderthalb Jahre. Diese Umlaufbahn sei äußerst instabil, und Kollisionen mit anderen Objekten seien wahrscheinlich, sagte Forscher Sheppard.

    Jupiter ist der bei Weitem größte Planet unseres Sonnensystems – mit fast 143 000 Kilometern hat er einen elf Mal so großen Durchmesser wie die Erde. Nach Sonne, Mond und Venus ist er das hellste Objekt am Himmel. Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Gasriese fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden.