Borkum.

    Die zahlreichen Windräder in der Nordsee verändern einer neuen Studie zufolge auch die Windverhältnisse selbst. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) haben mit Satelliten-Radarbildern untersucht, wie Windkraft-Anlagen in der Deutschen Bucht die umliegenden Windverhältnisse zum Teil abschwächen, wie das Zentrum am Donnerstag mitteilte. Verhindert werden soll durch gute Planung, dass sich die Windräder gegenseitig den Wind wegnehmen.

    Derzeit drehen sich mehr als 1000 Windräder über der Deutschen Nord- und Ostsee. Bis zum Jahr 2030 soll die Kapazität der Offshore-Parks auf 15 Gigawatt ausgebaut werden. Johannes Schulz-Stellenfleth, Küstenforscher am Helmholtz-Zentrum und einer der Autoren der Studie, rechnet mit mehr als 2500 Windrädern bis 2030. Damit diese sich nicht gegenseitig den Wind wegnehmen, werden Satellitenbilder analysiert, um die Modelle der Windverhältnisse zu verbessern. Radarbilder der Satelliten Sentinel-1 und TerraSar-X erfassen die Rauheit der Meeresoberfläche der Nordsee. Da Wellen in der Nordsee vor allem durch Wind entstehen, lassen die Bilder Rückschlüsse auf die Windverhältnisse zu.