Chapel Hill.

    Flüsse bedecken eine größere Fläche auf der Erde als bislang angenommen. Insgesamt sind rund 773.000 Quadratkilometer von Fließgewässern durchzogen, was 0,58 Prozent der gletscherfreien Landoberfläche entspricht, wie Forscher von der University of North Carolina im Fachblatt „Science“ berichten. Das seien etwa 44 Prozent mehr als bisher angenommen.

    Die Wissenschaftler hatten über 3693 weltweit verteilte Pegelmessstellen ermittelt, in welchen Monaten ein Fluss eine durchschnittliche Wassermenge führt, also wann er weder Hochwasser führt noch trocken fällt. Für diese Monate zogen die Forscher Satellitenbilder des Flusses heran und ermittelten die insgesamt von ihm bedeckte Landfläche. Flüsse mit einer Breite von mehr als 90 Metern bedecken demnach 468.000 Quadratkilometer Landfläche. Mithilfe statistischer Berechnungen wurde dann weiterhin die von kleineren Flüssen bedeckte Landoberfläche ermittelt.

    In entwickelten Ländern erwies sich die Fluss-Gesamtfläche geringer als bisher angenommen. Das hänge möglicherweise mit der massiven Nutzung und Umgestaltung von Fluss-Netzwerken durch den Menschen zusammen, vermuten die Forscher.