London/Frascati.

    Entgegen früheren Annahmen ist der zigarrenförmige Besucher „Oumuamua“, der aus einem anderen Sonnensystem stammt, kein Asteroid, sondern ein Komet. Das schließen Wissenschaftler vom Koordinationszentrum erdnahe Objekte der europäischen Raumfahrtagentur Esa aus der genauen Analyse der Flugbahn des interstellaren Gasts.

    Die Form der Bahn lasse sich nicht allein durch die Schwerkraft erklären, erläutern die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature“. „Oumuamua“ müsse einen zusätzlichen Antrieb gehabt haben. Ein Ausgasen durch die Sonnenwärme, bei dem der Rückstoß des Gasstroms den Kern zusätzlich beschleunigt, könne die Flugbahn gut erklären. Dieser Antrieb sei von Kometen bekannt und decke sich mit anderen Eigenschaften des Objekts wie der tiefschwarzen Oberfläche. Der vermutlich zwischen 400 und 800 Meter lange „Oumuamua“ war 2017 durchs innere Sonnensystem gekreuzt. Dann hatte er seinen Weg zurück in den interstellaren Raum fortgesetzt. Es handelte sich um den ersten beobachteten Besucher aus einem anderen Sonnensystem. Astronomen gehen davon aus, dass solche Durchflüge öfter unbemerkt stattfinden.