Bremen.

    Seegurken sind farblich unscheinbar, von schlichtem Körperbau und sicher keine Sympathieträger unter den Meeresbewohnern. Für die Meere aber sind die Stacheltiere von enormer Bedeutung, wie Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) herausgefunden haben. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden im Fachjournal „PeerJ“ veröffentlicht.

    Weltweit gibt es etwa 1400 Seegurken-Arten. Sie kommen in allen Meeren von der Arktis bis in die Tropen vor und durchwühlen den sandigen Meeresboden nach Nahrung, verschlingen das Sediment, verdauen die organischen Bestandteile und scheiden den Sand wieder aus. Laut ZMT seien die Tiere hocheffiziente Biofilter, die verhinderten, dass durch zu starkes Algenwachstum wichtige Lebensräume wie Seegraswiesen oder Korallenriffe gefährdet würden. Vor allem für den asiatischen Markt werden Seegurken stark befischt. 30 000 Tonnen pro Jahr werden aus dem Meer gefangen. Reich an Eiweißen und Spurenelementen sollen sie Heilmittel für Bluthochdruck sein oder sogar Krebs unterdrücken können. Den Angaben des ZMT zufolge kann ein Tier mehrere Hundert Dollar kosten, was zu ihrer enormen Überfischung beitrage.