Ann Arbor.

    Eltern, die viel Zeit mit digitalen Medien oder vorm Fernseher verbringen, statt sich mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen, können einer neuen Studie zufolge Verhaltensauffälligkeiten bei ihren Kindern fördern. Für die Untersuchung hatten 181 Elternpaare mit Kindern unter fünf Jahren über sechs Monate hinweg online in Fragebögen Auskunft gegeben. In fast allen Fällen kam es pro Tag mindestens einmal dazu, dass digitale Geräte den Eltern-Kind-Austausch unterbrachen.

    Sowohl Mütter wie Väter gaben an, dass mit der Menge dieser sogenannten Technoferenzen auch Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und elterliche Stressgefühle zunahmen. So seien missachtete Kinder eher frustriert, hyperaktiv, jammerten, schmollten oder reagierten mit Wutanfällen, berichten Brandon McDaniel von der Illinois State University und Jenny Radesky von der University of Michigan Medical School im Journal „Pedriatic Research“. Ein negativer Kreislauf entstehe, denn viele Eltern reagierten darauf mit noch mehr Medienkonsum. Nach innen gewandte Probleme wie Angst oder Rückzug der Kinder seien nicht ganz so häufig.