Cluj-Napoca. Baobabs werden sehr alt. Doch ein mysteriöses Sterben lässt Forscher rätseln

    Gigantisch groß und teils uralt: Baobabs gehören zu den markantesten Bäumen Afrikas. Doch die ältesten und größten von ihnen sind in den vergangenen zwölf Jahren plötzlich abgestorben, wie Forscher im Fachblatt „Nature Plants“ berichten. Die Ursache für ihren Tod ist nicht bekannt. Die Forscher vermuten allerdings, dass der Klimawandel schuld sein könnte.

    Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata), auch Afrikanischer Baobab, prägt die trockenen Savannen des afrikanischen Tieflands wie kaum ein anderer Baum. Charakteristisch ist ein kurzer, dicker Stamm, von dem aus kräftige, oft unförmig erscheinende Äste eine weit ausladende Krone bilden. Die Früchte werden 25 bis 40 Zentimeter groß und sind reich an Vitamin C, Eisen und Antioxidantien.

    Die breiten Stämme sind Wasserspeicher, während die fünf bis zehn Zentimeter dicke, graubraune Rinde kleinere Buschbrände relativ unbeschadet übersteht. Auf diese Weise sind Baobabs ideal an das Klima der Trockensavannen südlich der Sahara angepasst. Die ältesten Exemplare können 2000 Jahre alt werden.

    Um zu verstehen, wie den Affenbrotbäumen das gelingt, untersuchte ein Team von der rumänischen Universität Babeș Bolyai zwischen 2005 und 2017 über 60 der größten und ältesten Baobabs und bestimmte ihr Alter per Radiokarbonmethode. Dabei entdeckten sie, dass acht der 13 ältesten untersuchten Bäume und fünf der sechs größten Baobabs entweder komplett abgestorben oder ihre ältesten Teile kollabiert waren.

    In einigen Fällen waren die Stämme plötzlich abgestorben. So etwa beim heiligen Baobab Panke, der im spärlich besiedelten Matabeleland in Simbabwe stand: 2010 begannen die Äste des Baumes abzubrechen, als Nächstes teilte sich der Stamm und fiel innerhalb eines guten Jahres um. Den Analysen der Forscher zufolge war der Baum 2450 Jahre alt. Die Wissenschaftler schließen aus, dass eine Pflanzenepidemie Auslöser des Baumsterbens ist. Zudem seien nicht nur viele der beobachteten sehr großen oder sehr alten Affenbrotbäume abgestorben, sondern auch viele andere ausgewachsene Baobabs.

    Das Team vermutet, dass der Klimawandel zumindest teilweise für den Untergang der Bäume verantwortlich ist, da er die Bedingungen im südlichen Afrika erheblich beeinflusse.