Darmstadt. Forscher aus Darmstadt untersuchen, wie eine Roboterfrau auf Menschen wirkt

    „Elenoide“ ist 1,70 Meter groß und hat Kleidergröße 36. Ihre schulterlangen, mittelblonden Haare sind zum Teil echt. Sie kann vor allem ihr Gesicht bewegen, aber auch Arme, Hände, Finger und ein wenig die Hüfte. Die Roboterdame ist nach Darstellung von Fachleuten in Europa einzigartig. Sie kann auch sprechen, ein wenig lachen und manche Gefühle ausdrücken. Laufen kann das 45 Kilo schwere Unikat aber noch nicht.

    Bei ihrer Vorstellung in Darmstadt löste „Elenoide“ bei Bürgern und Fachleuten sowohl Faszination als auch Unbehagen aus. Viele machten ein Selfie mit der Roboterfrau, die sogar warme Hände aus Silikon hat. Ein kalter Händedruck schrecke viele ab, erklärt Ruth Stock-Homburg von der TU Darmstadt, die Initiatorin des Projekts.

    „Sie ist gut modelliert und rein optisch gut gemacht“, sagt Ruth Thieme. „Die Tatsache als solche finde ich aber ein bisschen unangenehm: Was man damit alles machen könnte“, gibt die Rentnerin zu bedenken. Aber das werde ja nun in der Arbeitswelt erforscht - wie „Elenoide“, dieser menschenähnliche Roboter, auf Menschen wirkt und welche Folgen das hat. Voraussichtlich im Frühjahr 2019 werde er halbwegs autonom sein und sich dann mit einem Menschen über ein Thema unterhalten können, sagt Stock-Homburg. Die Kosten für die Anschaffung beziffert sie auf bis zu 500.000 Euro. Die Programmierung der Roboterdame werde aber noch ein Vielfaches an Geld kosten.

    Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck will „Elenoide“ in allen typischen Arbeitsbereichen testen. Ein Ziel sei es, geeignete Arbeitsfelder zu finden - etwa an der Rezeption, berichtet Dietmar Eidens von der Geschäftsführung. Aber es gehe auch darum, die Belegschaft auf den Einsatz neuer Technologien vorzubereiten.

    Damit „Elenoide“, die aus Japan kommt, nicht zu asiatisch wirkt, sei sie mit ihrem Team mehrfach in Tokio gewesen, sagt Stock-Homburg. Die Wissenschaftlerin sucht auch selbst die Kleidung für die Roboterfrau aus. Deshalb habe „Elenoide“ auch in etwa ihre Statur, sagt sie. Wer allerdings das Vorbild für das Gesicht der Roboterfrau war, ist geheim.

    Statistikerin Gabriele Prinz aus Frankfurt schwankt beim Anblick des menschenähnlichen Roboters zwischen Faszination und Unbehagen: „Es ist schon ein bisschen unheimlich, ich finde es besser, wenn ein Roboter wie ein Roboter aussieht“, sagt sie.