Paris. In Frankreich wiesen Forscher drei Arten der bis zu 40 Zentimeter langen Tiere nach

    Bereits seit einigen Jahrzehnten schlängeln sich riesige, eingeschleppte Land-Plattwürmer unerkannt durch französischen Boden. Mithilfe von Laienwissenschaftlern wiesen Forscher drei Arten der Würmer in Frankreich nach, einige weitere in den französischen Überseegebieten. Die Plattwürmer aus der Gruppe der Bipaliidae, die sich durch einen hammerartig verbreiterten Kopf auszeichnen, stammen ursprünglich vor allem aus Asien, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „PeerJ“. Einige von ihnen hätten sich als invasive Arten aber mittlerweile in weiten Teilen der Welt ausgebreitet.

    Einige Arten dieser Plattwürmer können eine Länge von bis zu einem Meter erreichen. Zwei der in Frankreich nachgewiesenen Arten werden immerhin bis zu 40 Zentimeter lang. Wie sie sich dort der wissenschaftlichen Entdeckung so lange entziehen konnten, ist den Forschern ein Rätsel. Das Team um Jean-Lou Justine vom Muséum National d’Histoire Naturelle (Paris) hatte im Jahr 2013 ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt ins Leben gerufen und Bürger gebeten, Sichtungen von Bipaliidae zu melden. In den folgenden vier Jahren gingen über 100 Berichte, Fotos und eingesammelte Exemplare bei den Forschern ein – einige reichten ins Jahr 1999 zurück. Die Wissenschaftler bestimmten wann immer möglich die Art, etwa mithilfe der Fotos oder durch Untersuchung der DNA. In Frankreich selbst wiesen sie drei Arten nach, die meisten Berichte kamen von der Atlantikküste aus dem Südosten Frankreichs. Bipalium kewense und Diversibipalium multilineatum können eine Länge von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Eine weitere Diversibipalium-Art hat noch keine Namen. Meldungen zu einer kleineren Art, Bipalium vagum, bekamen die Wissenschaftler aus einigen französischen Übersee-Departements, etwa Guadeloupe, Martinique oder La Réunion. Von der Insel Mayotte vor der ostafrikanischen Küste kamen Berichte zu einer türkis schimmernden Bipaliidae-Art.

    Die Würmer würden zwischen und innerhalb von Ländern über den Transport von Pflanzen verbreitet, schreiben die Wissenschaftler. Aufgrund fehlender Studien sei noch unklar, welche ökologischen Folgen die Ausbreitung der Würmer habe. Allein aufgrund der Größe der Plattwürmer, die sie zu den größten terrestrischen Wirbellosen mache, dürften die Auswirkungen nicht zu vernachlässigen sein, schreiben die Wissenschaftler. Die Bipaliidae leben räuberisch, sie ernähren sich von anderen Bodenlebewesen, einige etwa von Regenwürmern.