Bremerhaven.

    Steigende Winter- und Wassertemperaturen in Mittel- und Osteuropa haben dazu geführt, dass die Donau seit rund 70 Jahren kaum noch zufriert. Das erklärt Monica Ionita, Klimaforscherin am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. Ionita ist Teil eines deutsch-rumänischen Forscherteams, das Eisaufzeichnungen aus der rumänischen Hafenstadt Tulcea und anderen Orten entlang der Donau mit lokalen und überregionalen Wetter-Daten verglichen hat. Die Analyse wurde im Fachmagazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.

    Die Daten zeigten, dass sich das Klima in den zurückliegenden Jahrzehnten deutlich verändert hat. „In Europa hat es bereits Ende der 1940er-Jahre einen deutlichen Anstieg der Wintertemperatur gegeben. Seitdem sind die Wintermonate in der Regel nicht mehr kalt genug und die Donau und andere große Flüsse können nicht mehr regelmäßig zufrieren“, so Ionita. Die Winter in Osteuropa seien heute durchschnittlich bis zu 1,5 Grad wärmer als noch im Zeitraum von 1901 bis 1950. Der Einfluss des Menschen sei dabei deutlich: Der Studie zufolge tragen auch Abwasser im Fluss zur Erwärmung der Donau bei.