Hamburg.

Gerade reden viele Leute von einem Zwischenfall in einer deutschen Flüchtlings-Unterkunft. Sie befindet sich in der Stadt Ellwangen im Bundesland Baden-Württemberg. Dort wollten mehrere Polizisten in der Nacht zum vergangenen Montag einen 23 Jahre alten Mann aus Togo in Afrika abholen, um ihn aus Deutschland nach Italien zu bringen. Man sagt auch: Sie wollten ihn nach Italien „abschieben“.

Dabei kam es plötzlich zu schlimmer Gewalt. Rund 150 Flüchtlinge griffen die Polizisten an, die den Mann gerade in Handschellen abführten. Was genau passiert ist, darüber gibt es unterschiedliche Berichte. Jedenfalls verlangten die Flüchtlinge, dass die Polizisten dem Mann sofort die Handschellen abnehmen sollten. Das haben sie auch getan – einfach, weil sie Angst hatten.

Viele Menschen in Deutschland haben sich darüber aufgeregt. Sie sagen: Es geht nicht, dass Flüchtlinge, die in unserem Land Schutz suchen, sich nicht an unsere Gesetze halten. Denn der Mann aus Togo hatte sich auf seiner Flucht von Afrika nach Europa zuerst in Italien gemeldet. Dann muss auch Italien entscheiden, ob er sich dort aufhalten darf, also „Asyl“ erhält – so ist das Recht.

Gestern ist die Polizei dann in das Flüchtlingsheim zurückgekehrt – diesmal aber mit mehreren Hundert Beamten. Und jetzt haben sie den Mann aus Togo auch mitgenommen – und mit ihm mehrere andere, die als „Unruhestifter“ gelten. Bei dem Einsatz wurden elf Flüchtlinge und ein Polizist verletzt.

Viele Politiker fanden es gut, dass die Polizei durchgegriffen hat. Aber natürlich muss man auch wissen, dass die meisten Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, sich an die deutschen Gesetze halten. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat es gestern so ausgedrückt: Flüchtlinge, die Gewalt ausüben, schaden damit allen anderen Flüchtlingen, die in Deutschland Schutz vor Gewalt in ihrer Heimat suchen.