Jerusalem.

Tausende Menschen tanzten auf den Straßen und feierten. So sah es vor 70 Jahren im Land Israel aus. Die Menschen, die sich so freuten, waren Juden. Sie feierten die Gründung des Staates Israel. An diesen Tag erinnern auch gerade wieder viele Feste in Israel. 70 Stunden soll die riesige Party diesmal dauern!

Juden sind Menschen, die zum jüdischen Volk gehören oder zur Religion Judentum. Die Freude über einen eigenen Staat war bei ihnen deshalb so groß, weil sie ganz lange darauf gewartet hatten. Denn bis zur Gründung des Staates Israel lebten Juden jahrhundertelang in der ganzen Welt verteilt. Dabei machten sie oft schlechte Erfahrungen. Immer wieder wurden sie vertrieben – auch in Europa. Besonders schlimm war es vor etwa 80 Jahren, als in Deutschland Adolf Hitler und die Nationalsozialisten herrschten. Sie ermordeten im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Juden – ein einfach unvorstellbares Verbrechen.

Das soll es nie wieder geben. Die Juden wollten endlich in Frieden leben. Viele entschieden sich deshalb nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Palästina zu gehen. Das Gebiet liegt im Nahen Osten am Mittelmeer. Dort hatten ihre Vorfahren vor langer Zeit gelebt.

Doch mittlerweile wohnten dort mehr Araber als Juden. Trotzdem entschieden im Jahr 1947 die Vereinten Nationen (eine Organisation, in der sich fast alle Länder der Welt zusammengetan haben), dass Palästina aufgeteilt wird. Es sollte einen arabischen Staat geben und einen jüdischen. Im Jahr 1948 erklärten die Juden deshalb: Wir sind nun ein unabhängiger Staat mit dem Namen Israel!

Die Araber in Palästina aber fanden das falsch, ebenso wie viele arabische Nachbarländer. Die Araber fingen einen Krieg an, den Israel aber gewann. Danach folgten noch weitere Kriege. Dabei besetzten israelische Soldaten auch Land, das die Palästinenser für ihren Staat haben wollen.

Dieser Streit dauert bis heute. Politiker versuchen deshalb immer wieder, eine Lösung für den Konflikt zu finden.