Hamburg.

Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung gibt es in Hamburg kaum Fortschritte. Im Vergleich der 16 Bundesländer schnitt die Hansestadt als einer der fünf „Nachzügler“ ab, die das Thema bisher stiefmütterlich behandeln. Das ergab eine Studie vom Institut für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster, die der Umweltverband WWF in Auftrag gegeben hatte. Während es etwa in anderen Bundesländern Kooperationen und konkrete Maßnahmen zur Abfallvermeidung von Nahrung gebe, spiele das Thema in Hamburg keine große Rolle. Dabei ist die Zahl enorm: Mehr als 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen in Deutschland pro Jahr in der Tonne. 60 Prozent der Verluste entstehen entlang der Wertschöpfungskette – vom Erzeuger bis zum Großverbraucher wie etwa Gastronomen. 40 Prozent entfallen auf private Haushalte. Laut WWF kommen dazu 48 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, die unnötig freigesetzt werden.

Deutschland habe sich verpflichtet, die Verschwendung bis 2030 zu halbieren. Bislang sei es aber nur bei einer „vollmundigen Ankündigung“ geblieben, sagt Jörg-Andreas Krüger, Direktor Ökologischer Fußabdruck beim WWF.