Bayreuth/Berlin.

Eigentlich gelten Kompost und Dünger aus Biomüll als umweltfreundliche Alternative zu Kunstdünger. Doch auch Biodünger kann große Mengen Mikroplastik bergen, schreiben Forscher der Universität Bayreuth im Fachjournal „Science Advances“. Sie entdeckten in Dünger aus Gärresten pro Kilogramm bis zu 900 Stücke Kunststoff, jeweils zwischen ein und fünf Millimeter groß.

In einer Anlage, die vor allem Grünschnitt und Bioabfälle aus Haushalten verarbeitet, fanden die Forscher 146 Stücke Mikroplastik pro Kilogramm unfertigen Düngers. In einer Biogasanlage, die hauptsächlich Abfälle aus Industrie und Handel annimmt, waren es sogar 895 Teile. Die Forscher sehen nicht nur Unternehmen und Anlagenbetreiber in der Verantwortung, Kunststoffe aus Biomüll herauszuhalten, sondern auch die Verbraucher.

Denn in Abfällen aus privaten Haushalten fanden sie viel Polystyrol und Polyethylen – Materialien, die oft für Verpackungen von Lebensmitteln und anderen Waren verwendet werden. Oft sehe man den Partikeln an, dass sie von Tüten, Beuteln und anderen Behältern stammen, die dann durch falsche Entsorgung in Biotonnen landeten.