Abu Tbeira.

Archäologen haben die Ruinen eines mindestens 4000 Jahre alten sumerischen Hafens im Süden des Iraks freigelegt. „Es ist der älteste Hafen, der jemals im Irak ausgegraben wurde“, teilten die Wissenschaftler der Universität Sapienza in Rom mit. Die einzigen Überreste eines Hafens aus der Gegend seien etwa 2000 Jahre jünger. Der neue Fund könnte neue Einblicke in eine der ältesten Zivilisationen der Welt bieten.

Vor mehr als 6000 Jahren ließen sich die Sumerer in Mesopotamien nieder, einem Gebiet im heutigen Irak, das als Wiege der Zivilisation gilt. Dort erfanden sie ihre Schrift, das Rad, den Pflug, die Bewässerung, den 24-Stunden-Tag und gründeten die ersten Stadtstaaten. Das jetzt entdeckte, 130 Meter lange und 40 Meter breite Hafenbecken mit einem Fassungsvermögen von neun olympischen Schwimmbecken könnte als Reservoir oder Becken zur Eindämmung von Flussüberschwemmungen gedient haben, vermuten die Forscher. Die Untersuchung der Ruinen könne auch dabei helfen, den großen Klima-Umbruch um 2200 v. Chr. zu beleuchten. Dieser verursachte vermutlich eine große Dürre und führte das Ende der sumerischen Zivilisation herbei.