Ist doch ganz normal: Frauen und Männer haben gleiche Rechte, werden gleich behandelt und entscheiden das Gleiche. Aber von wegen ganz normal! Bis heute gibt es viele Unterschiede. Auch bei uns in Deutschland.

Das kann man zum Beispiel im Bundestag in der Hauptstadt Berlin sehen. Dort werden von den Politikern viele wichtige Entscheidungen für alle Leute im Land getroffen. Zwar haben wir mit Angela Merkel eine Bundeskanzlerin, das bedeutet, sie führt die Regierung. Doch im Bundestag sitzt nur auf etwa jedem dritten Platz eine Frau.

„Nach wie vor sind Frauen in der Politik weniger vertreten“, erklärt die Fachfrau Ina Bieber. Die Politikwissenschaftlerin vom Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften nennt dafür verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass sich Frauen häufiger um ihre Kinder kümmern als die Väter.

Sie bleiben also abends eher zu Hause und passen auf. Das verschafft etwa den Männern erst die Zeit, mit anderen Leuten über Politik zu reden. Denn politische Gruppen treffen sich häufig am Abend.

Einige Parteien bemühen sich mit eigenen Regeln darum, mehr Frauen in die Politik zu bringen. Sie beachten eine sogenannte Frauen-Quote. So vergeben etwa die Grünen und die Linkspartei mindestens die Hälfte ihrer Aufgaben an Frauen. Bei anderen Parteien sind die Regeln weniger streng oder sie achten nicht darauf. Dort machen dann häufig auch weniger Frauen mit.

„So eine Quote ist oft noch nötig, damit Parteien überhaupt Platz für Frauen frei machen“, sagt Expertin Bie­ber. Außerdem müsse man Frauen ermuntern, stärker am politischen Leben teilzunehmen. Durch solche Regeln könne es in Zukunft normal sein, dass gleich viele Frauen und Männer politische Ämter übernehmen. Bis dahin treten viele Frauen weiter für ihre Rechte ein. Der Weltfrauentag am 8. März erinnert jedes Jahr daran.