Hamburg.

Es sind Bilder, die man so noch nie gesehen hat: Anmutig taucht ein Zwergwal unter Eisschollen hinweg – und ein Video zeigt alles so, als säße man auf seinem Rücken ...

In der Antarktis – also am Südpol unserer Erde – ist es Wissenschaftlern gelungen, einen Zwergwal, auch Minkwal genannt, mit einer Kamera auszustatten. Die Forscher hatten sie mit einer Stange von ihrem Boot aus auf den Rücken des Tieres gesetzt und mit Saugnäpfen befestigt. Der Zwergwal wurde so in einen Kamera-Wal verwandelt.

Auf diese Weise konnten die Forscher ihn bei seinen Tauchgängen verfolgen. Zwergwale sind alles andere als Zwerge: Sie können ungefähr zehn Meter lang werden und wiegen bis zu zehn Tonnen, also etwa doppelt so viel wie ein Elefant. Die Zwergwale halten sich gern zwischen Eisschollen auf. Dort können sie sich vor größeren Orcas verstecken, die die Zwergwale jagen. „Die Filmaufnahmen haben geholfen, den kaum erforschten Minkwal besser zu verstehen“, sagt ein Forscher. Der Film zeigt, wie der Wal in kurzer Zeit große Mengen Krill verschlingt. Das sind kleine Krebstiere, von denen sich viele Wale ernähren. „In dem Video schnappte der Wal alle paar Sekunden nach Krill“, sagt der Experte. Größere Wale würden sich sehr viel mehr Zeit beim Fressen lassen.

Seine Kamera hat der Wal übrigens bald wieder verloren. Die Forscher haben sie dann aus dem Wasser gefischt.