Fukuoka.

Langsam essen könnte vor dem Dickwerden schützen. Wer seine Mahlzeiten hastig hinunterschlinge, entwickele eher krankhaftes Übergewicht, schreiben japanische Forscher von der Kyushu University in Fukuoka im „British Medical Journal“. Sie werteten für ihre Untersuchung die Daten von rund 60.000 Menschen aus. Auf langsameres Essen abzielende Maßnahmen könnten demnach mithelfen, Übergewicht und gesundheitliche Folgen wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen zu verhindern. Auch der Verzicht auf abendliche Snacks und auf Mahlzeiten weniger als zwei Stunden vor dem Schlafengehen schützt der Studie zufolge vor dem Dickwerden.

„Das ist die erste Studie in dieser Größe, die den Effekt der Essgeschwindigkeit untersucht“, kommentiert Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) die Untersuchung. „Das Ergebnis ist grundsätzlich plausibel, allerdings wird man die Stärke des Effekts relativieren müssen.“ Fragebogendaten seien grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet und es gebe zahlreiche Überlappungen mit anderen Einflussfaktoren, die sich mit den vorhandenen Daten nicht berücksichtigen ließen. Eine große Schwäche der Studie sei etwa, dass sie keine Angaben zur Art des Essens oder zur sportlichen Aktivität der Teilnehmer enthält.

Die Forscher hatten Gesundheitsdaten von Männern und Frauen über 40 Jahren ausgewertet, die bei einem Screening-Programm medizinische Check-ups durchlaufen und in Fragebögen Angaben zu ihrem Essverhalten gemacht hatten.