Münster.

Sie waren sehr routiniert und versuchten, Formen weiterzuentwickeln: Forscher aus Münster und Camden (USA) konnten anhand von Fingerabdrücken auf Öllampen und Keramikprodukten erstmals zeigen, wie Töpfer in einer Keramikwerkstatt vor rund 1700 Jahren gearbeitet haben.

Der Archäologe Prof. Achim Lichtenberger von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie die US-Anthropologin Prof. Kimberlee S. Moran untersuchten in Beit Nattif im heutigen Israel Fingerspuren auf tönernen Werkstoffabfällen. Diese waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts in zwei Zisternen gefunden worden. Die Wissenschaftler erkannten, dass eine Person sowohl Lampen als auch figürliche Statuen fertigte, berichten sie im Fachmagazin „Antiquity“. Darüber hinaus hätten die Analysen Rückschlüsse auf die Handbewegungen des Handwerkers erlaubt. „Er verteilte Ton immer auf dieselbe Weise in die Form“, sagt Lichtenberger laut Mitteilung seiner Universität. Mitunter hätten die Arbeiter aber auch versucht, neue Lampentypen und Dekors zu kreieren, indem sie Formen vereinten. Und manchmal seien sie an dem Versuch auch gescheitert.