Potsdam.

Die Zahl der Kohlekraftwerke steigt weltweit weiter an. Das geht aus einer Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) sowie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Environmental Research Letters“ veröffentlicht.

„Zwar hat China jüngst weniger auf Kohle gesetzt und vielleicht sogar den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen überschritten“, sagt MCC-Direktor und PIK-Chefökonom Ottmar Edenhofer. Die Türkei aber, Indonesien und Vietnam planten eine Erhöhung der Kapazitäten um etwa 160 Gigawatt. Das würde der Leistung aller bestehenden Kohlekraftwerke in den 28 EU-Staaten entsprechen. Darüber hinaus hätten weitere Länder ihre Pläne massiv erhöht – Ägypten um fast 800, Pakistan um 100 Prozent. „Der ungebremste Zubau von Kohlekraftwerken wird das weltweite CO2-Budget – um wie im Paris-Abkommen vereinbart, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen – nahezu aufbrauchen“, schreiben die Autoren. Nur wenn die Staaten dem Trend entgegenwirkten, könnten die Klimaziele erreicht werden.