Hamburg .

Delfine leben im Meer? Das ist richtig, gilt aber nicht für alle Arten. Einige Delfine leben auch in Flüssen, etwa im Urwald Brasiliens, in Südamerika. Hohe Bäume stehen hier dicht an dicht. „Von oben sieht das aus wie ein Wald aus Brokkoli“, sagt Roberto Maldonado. Er arbeitet für die Umweltschutzorganisation WWF. Die Experten glauben, dass es hier immer weniger Flussdelfine gibt. Sie machen den Menschen dafür verantwortlich.

Aus diesem Grund starteten Umweltschützer und Wissenschaftler ein Projekt. In den Ländern Bolivien, Kolumbien und Brasilien wurden einige Tiere für kurze Zeit gefangen und untersucht. „Das war harte Arbeit“, sagt Roberto Maldonado, der auf dem Fluss Juruena unterwegs war. „Man treibt die Delfine in eine Richtung in ein Netz. Dafür muss man mit einem Stock auf das Wasser schlagen, um sie zu locken.“

Ging ein Delfin ins Netz, hatten die Forscher etwa eine halbe Stunde Zeit, ihn am Ufer zu untersuchen. Die Delfine wurden gewogen und vermessen. Ihnen wurde Blut und Speichel abgenommen. Mit einem Ultraschallgerät sahen die Forscher, wie es im Bauch der Tiere aussieht. „Wir konnten feststellen, wie stark die Tiere mit giftigem Quecksilber belastet sind“, sagt Roberto Maldonado. Das Metall wird zum Abbau von Gold verwendet, das viele Menschen im Amazonasgebiet suchen. Das Quecksilber gelangt dann auch in die Flüsse und vergiftet die Lebewesen dort.

Außerdem brachten die Forscher Peilsender an einigen Delfinen an. So sieht man, wo die Tiere sich aufhalten und wie weit sie schwimmen. Mit den Ergebnissen hoffen die Wissenschaftler, die Delfine besser schützen zu können.