Berlin.

Diese Partei ist riesig! Der SPD gehören Hunderttausende Menschen an, die sich alle für Politik interessieren. „Man könnte mit den Mitgliedern mehrere Fußballstadien füllen“, sagt der Experte Carsten Koschmieder.

Damit man trotzdem miteinander reden kann, bilden sich in Parteien Gruppen. Eine Gruppe bei der SPD sind die Jusos – das ist die Abkürzung für Jung-Sozialisten. Wenn man eine Partei wie die SPD mit einer großen Familie vergleichen würde, könnte man sagen: Die jüngeren Mitglieder treffen sich bei den Jusos. Man kann schon mit 14 Jahren mitmachen.

Auch andere Parteien haben solche Jugend-Organisationen. Bei der CDU etwa heißt die Gruppe Junge Union. Die Grünen haben die Grüne Jugend. Bei der FDP sind es die Julis, das ist kurz für Junge Liberale.

Ein Gedanke dahinter ist: „Junge Leute sollen einer Partei neue Ideen liefern und später auch deren Politik mitmachen“, erklärt der Experte. Aber bei so vielen Leuten sind sich eben nicht immer alle einig. Deswegen ist auch gerade so viel von den Jusos die Rede.

Es geht darum, ob die SPD mit den Parteien CDU und CSU über eine gemeinsame Regierung für Deutschland verhandeln soll. Der Chef der Jusos, Kevin Kühnert, 28 Jahre alt, ist gegen eine solche „Große Koalition“ und sagt das auch laut. Er stellt sich damit gegen die Führung der SPD und ihren Chef Martin Schulz. Am Sonntag treffen sich viele Mitglieder der Partei, um darüber zu entscheiden. Dann wird man sehen, ob die Jusos es geschafft haben, genügend SPD-Mitglieder von ihrer Meinung zu überzeugen – oder auch nicht.