Hamburg.

„Hallo, du da! Ja, du da!“ Aber wer ist denn nun gemeint? Ich oder du oder die dahinten?

Ohne Namen wäre das Leben echt kompliziert! Deshalb gab es Rufnamen eigentlich schon immer, sagt die Expertin Rita Heuser. „Sonst müsste man ja dauernd `Hey, du da!’ sagen“, sagt sie und lacht.

Aber wo kamen die Namen her? Im Mittelalter, also vor mehr als 500 Jahren, bestanden die Namen in Deutschland aus zwei Gruppen: Es gab uralte germanische Namen. Dazu kamen Namen aus der Bibel und von Heiligen – wie etwa David und Sebastian.

Typisch germanische Namen sind etwa Siegfried und Hildegard. Damals setzte man Namen gern aus zwei Begriffen zusammen – bei Siegfried zum Beispiel aus Sieg und Friede. „Die Bedeutung ist aber lange, lange vergessen“, sagt die Expertin. Es sollte vor allem gut klingen.

Das Lustige ist: Schon damals gab es Namen-Moden – also, dass bestimmte Namen plötzlich schick werden. „Ungefähr vor 800 Jahren wurden Heiligen-Namen supermodern“, sagt die Expertin. So hießen dann etwa in der Stadt Mainz auf einmal sehr viele Kinder Johannes. Nach Johannes dem Täufer in der Bibel.

Seit damals sind viele neue Namen hinzugekommen – aus verschiedenen Ländern und Sprachen. Eltern haben also eine größere Auswahl. Vielleicht geben manche deshalb ihrem Kind gleich zwei oder drei Vornamen. Früher machte man das auch häufig – aber um Verwandte zu ehren. Da bekam ein Kind zum Rufnamen noch den Namen der Oma dazu: etwa Anna Viktoria.

Die Wissenschaftler haben noch eine Mode entdeckt: Seit einiger Zeit wird der Klang der Vornamen zunehmend weicher. „Noah statt Heinrich, Anna statt Sieglinde“, nennt die Expertin als Beispiele.

Übrigens: In diesem Jahr waren die Namen Marie und Paul für Babys sehr beliebt. Aber auch Emilia und Emma sowie Ben und Alexander sind gerade angesagt.