Berlin. Stiftung Warentest hat Mundspülungen geprüft – nicht alle bieten Schutz

Bei der Auswahl der richtigen Mundspülung gibt es einiges zu beachten. Die Stiftung Warentest hat jetzt 20 Produkte unter die Lupe genommen. Neun gute Kandidaten sind demnach in Supermärkten und Drogerien erhältlich, fünf versprechen zu viel und bekamen die Note mangelhaft – davon ein Produkt speziell für Kinder.

Ausgerechnet den drei teuersten Produkten im Test, Zahn Milch von Biorepair, Karies-Prophylaxe von Larex und Mundspülung Complete Protection von Zendium, fehlten Wirkstoffe, um entweder ausreichend gegen Karies oder Plaque und Zahnfleischentzündung zu schützen. Das Gleiche gilt für Friscodent von Aldi Süd sowie die Kinder-Mundspülung Dontodent Junior leckerer Beerengeschmack von dm.

Grundsätzlich gibt es auch Mundwässer und Sprays, die oft eine Kombination aus verschiedenen ätherischen Ölen enthalten und für einen angenehmen Geschmack oder ein besseres Mundgefühl sorgen. „Zur Mundhygiene tragen diese Produkte aber nicht bei und dürfen das auch nicht versprechen“, erklärt der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Dietmar Oesterreich. Medizinisch wirksame Mundspüllösungen könnten zwei Funktionen erfüllen. „Produkte, die Fluoride enthalten, schützen vor Kariesentstehung.“ In der Liste der Inhaltsstoffe finden sich dann Natrium-, Amin- und Zinnfluorid oder eine Kombination dieser Stoffe. „Der Stoff Chlorhexidin wirkt bakterienreduzierend und kann so auch Parodontitis vorbeugen“, so Oesterreich.

Die richtige Wirkstoffkombination enthalten laut Stiftung Warentest unter anderem Today Dent von Penny und Rewe, Zahn- & Zahnfleischschutz von Listerine sowie die Spülung von Parodontax. Diese drei schnitten bei den Produkten für Erwachsene am besten ab. Bei den Spülungen für Kinder liegt Perlodent med Junior von Rossmann mit der Note „gut“ vorn.

Alle vier enthalten laut den Warentestern auch einen Wirkstoff gegen Mundgeruch. Um das Problem zu lösen, sind Mundspüllösungen nach Ansicht von Zahnmediziner Oesterreich aber nicht geeignet. „Die Ursache ist in 90 Prozent der Fälle ein Problem in der Mundhöhle, etwa eine Entzündung des Zahnhalteapparates – eine Parodontitis. Das muss von einem Zahnarzt abgeklärt werden.“