Berlin. Einschleppung könnte gravierende wirtschaftliche Folgen haben

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich immer weiter in Europa aus. Für Menschen gehe zwar weiterhin keine gesundheitliche Gefahr von dem Erreger aus, teilt die Gesellschaft für Virologie (GfV) mit. Die Einschleppung nach Deutschland könnte jedoch zu schweren Verlusten im Bestand der Hausschweine führen und damit gravierende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Deutschland ist mit der Schlachtung von 59,26 Millionen Tieren als auch mit der Fleischerzeugung von 5,57 Mio. Tonnen im Jahr 2016 größter Schweineproduzent in der EU.

„Die Gesundheit des Menschen ist durch das Virus jedoch nicht in Gefahr, weder durch den Kontakt mit Tieren noch durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch. Erkranken können ausschließlich Haus-, Wild-, Busch-, oder Warzenschweine“, sagt Thomas Vahlenkamp, Vorsitzender der Kommission Virale Tierseuchen der GfV. Um das Risiko eines Ausbruchs in Deutschland zu minimieren, sei Wachsamkeit vor allem seitens Landwirten, Viehhändlern, Jägern und Tierärzten gefragt. Aber auch Verbraucher sollten bestimmte Verhaltensregeln beachten, etwa beim Entsorgen tierischer Lebensmittel.

Nach Angaben der Virologen wird das Virus direkt von Tier zu Tier oder aber indirekt übertragen, etwa über rohe oder nicht erhitzte Fleisch- und Wurstwaren von Schweinen, die mit dem Virus infiziert waren. Das Virus sei sehr widerstandsfähig und könne außergewöhnlich lange überleben – so ist es etwa mehrere Monate in manchen Fleisch- und Schinkenwaren nachweisbar. „Dieser Umstand erhöht das Risiko, dass sich der Erreger durch den Transport von nicht durchgegartem Fleisch infizierter Schweine verbreitet“, so Vahlenkamp. Verbraucher sollten deshalb strikt darauf achten, etwa auf Rastplätzen keine Essensreste liegen zu lassen. Sie sollten diese auch so entsorgen, dass Wildschweine sie nicht fressen können.

Menschen, die regelmäßig mit Haus- oder Wildschweinen in Kontakt kommen – etwa Jäger, Viehhändler oder Tierärzte –, seien zu verstärkter Wachsamkeit aufgerufen. Für hiesige Haus- und Wildschweine verläuft die Afrikanische Schweinepest fast immer tödlich.