Reykjavik.

Island steht möglicherweise ein weiterer Vulkanausbruch bevor. Geowissenschaftler haben vermehrt seismische Aktivität festgestellt. Besonders in der Gegend um den Öræfajökull seien viele schwächere Erdbeben registriert worden, sagte der Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson von der Universität Island. Es sei nicht vorherzusehen, ob der Vulkan in naher Zukunft ausbreche, man nehme die Sache aber sehr ernst. Für diesen Montag haben die Behörden Wissenschaftler und Anwohner zu einem Gespräch geladen.

Die Wissenschaftler seien sich einig, dass sie Zeichen für ein „Erwachen“ des Vulkanes registriert hätten, sagte Guðmundsson. Im November seien große Mengen Eiswasser vom Gletscher, der über dem Öræfajökull liege, geflossen. Das bedeute, dass es im Vulkan heißer geworden sei. „Wir vermuten, dass Magma in die Wurzeln des Vulkan geflossen ist. Das kann zu einem Ausbruch führen, aber ob in Monaten oder in Jahren – das wissen wir nicht.“ Der Öræfajökull ist in den letzten tausend Jahren zweimal ausgebrochen – 1362 und 1727. Im Jahr 2010 führte ein Ausbruch des Eyjafjallajökull zum Stopp des Flugverkehrs in Nordeuropa.